Die fünfte Himmelsrichtung
Martin Prinoth
Kino-Dokumentarfilm
Am 1. Juni 2009 stürzt ein Passagierflugzeug der Air France in den Atlantik. Unter den 228 Toten befand sich auch der Cousin des Filmemachers, der aus Brasilien zurückkehrte. Er war als Adoptivkind in Südtirol aufgewachsen und hatte sich nach Salvador da Bahia begeben, um seine leibliche Mutter zu suchen. Sechs Jahre später bricht sein Adoptivbruder auf, um sich seinerseits auf die Suche zu begeben.
Der Film untersucht die Auswirkungen der Adoption auf die Biografien der beiden Brüder. Einfühlsam nähern wir uns ihren Geschichten und folgen dem Bruder auf der Suche seiner Herkunftsfamilie nach Brasilien. Die kulturellen Räume werden porträtiert, ihre Geschichten erforscht und mit ihren Gegensätzen gespielt. Wir besuchen die südamerikanische Millionenstadt, das ladinische Alpendorf und den Grund des Meeres. Was bedeutet Identität in der modernen, globalisierten Welt? Ist sie gebunden an Topografie, an Hautfarbe, Sprache, Brauchtum? Für die Brüder ist die Frage danach ein existentielles Bedürfnis, die wegen ihrer Adoption bisher unbeantwortet blieb. Eingeflochten in diese Reise verarbeiten essayistische Passagen das Schicksal des verstorbenen Bruders, dessen Leichnam nie geborgen wurde: ein Suchender, der zwischen den Kontinenten verschwand, ohne je Zugehörigkeit erlebt zu haben.
Awards
Bester Dokumentarfilm - Migranti Film Festival
Bester Dokumentarfilm - Euganea Film Festival
Visioni DOC Award bester italienischer Debütfilm - Visioni Italiane Bologna
D.E-R. Award Student Prize - DAMS University Bologna
Nominierung Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts - DOK Leipzig
Nominierung Euregio Student Prize - Bolzano Filmfestival Bozen
Credits:
Regie: Martin Prinoth
Buch: Martin Prinoth, Akın E. Şipal
Kamera: Jytte Hill
Schnitt: Martin Prinoth
Ton: Martin Prinoth
Musik: Max Andrzejewski, Marco Mlynek
Produktion: Against Reality Pictures
Co-Produktion: Miramonte Film
2017 78 Min.
Festivals:
Weltpremiere bei DOK - Leipzig
nominiert für den Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts
Cinema del Film Africano Milano
Bolzano Filmfestival Bozen nominiert für den Preis der Euregio Schüler-Jury
Dokumentarfilmwoche Hamburg
Trento Filmfestival
Sehsüchte Potsdam
Migranti Film Festival
Euganea Film Festival